Strompreise sinken auf den 1. Januar 2026
Strom
Die Strompreise der StWZ Energie AG sinken per 1. Januar 2026. Dies ermöglichen gesunkene Beschaffungskosten für elektrische Energie sowie tiefere Netznutzungskosten. Die effektive Veränderung hängt vom Verbrauchsprofil ab. Zudem ersetzt StWZ das heutige Modell mit Hoch- und Niedertarif durch einen Einheitstarif.
Das Stromgesetz mit seinen angepassten Energie- und Stromversorgungsverordnungen
(EnV, StromVV) verlangt diverse Änderungen in der Preis- und Produktgestaltung. So werden beispielsweise die Kosten für die Zählermiete, die Zählerablesung und die Verarbeitung der Messdaten auf der Stromrechnung neu mit einem separaten Messtarif ausgewiesen. Bisher waren diese Kosten im Netztarif enthalten.
Ein Musterhaushalt mit vier Personen spart 163 Franken
Die Preisanpassung von StWZ bedeutet für einen Vierpersonen-Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4'500 Kilowattstunden eine Reduktion von rund 163 Franken pro Jahr (10.3 Prozent). Der Durchschnittspreis pro Kilowattstunde für das Standardprodukt liegt in Zofingen neu bei 31.51 Rappen, in Strengelbach bei 31.71 Rappen. «Die Differenz von 0.2 Rappen erklärt sich durch die in Strengelbach höhere Konzessionsabgabe von 1.0 Rappen pro Kilowattstunde gegenüber 0.8 Rappen in Zofingen», erläutert Claudia Beck, Leiterin Kundenservice bei StWZ.
Energiepreis sinkt dank tieferen Beschaffungskosten
Der Strompreis setzt sich aus Energie, Netznutzung, Abgaben und neu auch den Messkosten zusammen. StWZ beschafft die elektrische Energie über einen Zeitraum von drei Jahren in Tranchen. Dies schützt vor Preisspitzen, verzögert aber auch Entlastungen. In den Energiepreisen 2026 sind noch vereinzelte Beschaffungstranchen aus der Hochpreisphase 2023 enthalten, entlastend wirken aber insbesondere die seit 2024 tieferen Beschaffungspreise. «Die Beschaffungspreise für 2026 liegen klar unter dem Niveau der Vorjahre. Die Märkte haben sich beruhigt, und dieser Effekt kommt nun den Kundinnen und Kunden zugute», erklärt Claudia Beck. Die Marktpreise bleiben jedoch volatil und sind abhängig von politischen Entwicklungen, Wetterlagen und globalen Energiemärkten.
Netznutzung sinkt
Die Netznutzung besteht aus den Komponenten Netznutzungstarif (Preis für die Nutzung des Stromnetzes), Systemdienstleistungen der Swissgrid, Winterstromreserve (Massnahmen des Bundes, um eine Strommangellage im Winter zu vermeiden) und neu solidarisierte Kosten. Claudia Beck ergänzt: «Dank günstigeren Kosten der vorgelagerten Netze und Optimierungen im eigenen Netz sinken die Netzkosten für den Musterhaushalt insgesamt um 0.35 Rp./kWh.» Die Systemdienstleistungen für die Netzstabilität der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid sinken von 0.55 Rp./kWh auf 0.27 Rp./kWh. Die Kosten für die Winterstromreserve steigen von 0.23 auf 0.41 Rp./kWh. Neu erhebt der Bund zudem solidarisierte Kosten von 0.05 Rp./kWh für Netzverstärkungen in den unteren Netzebenen und zur Überbrückungshilfe der Aluminium- sowie Stahlindustrie. Der Netzzuschlag des Bundes zur Förderung erneuerbarer Energie bleibt unverändert bei 2.3 Rp./kWh. Zudem bleiben auch die Konzessionsabgaben an die Gemeinden Zofingen und Strengelbach unverändert. Neu werden ab dem 1. Januar 2026 die Messkosten auf der Rechnung ausgewiesen.
Einheitstarif ersetzt Hoch- und Niedertarif
Das heutige Tarifmodell mit Hoch- und Niedertarif ist überholt und stammt aus Zeiten mit überschüssiger Kernenergie in der Nacht und hohen Bezügen um die Mittagszeit. Zudem unterscheiden die Vorlieferanten im Bereich Netz und Energie nicht mehr zwischen Hoch- und Niedertarif. Aus diesem Grund führt StWZ ab 2026 einen Einheitstarif für Energie und Netznutzung ein. Mit dem Wegfall des Hochtarifs während des Tages motiviert StWZ ihre Kundinnen und Kunden, Strombezüge, die bisher in der Nacht stattfanden (z.B. Waschen), auf den Tag zu legen, wo vor allem in den sonnigen Monaten ein Überschuss an Solarstrom vorhanden ist.
Neue Produkte, vereinfachte Struktur
Aufgrund der aktuellen Marktsituation und der neuen Anforderungen aus dem Stromgesetz passt StWZ per 1. Januar 2026 die Stromprodukte und Tarifstruktur an. Das bisherige Standardprodukt AQUAPUR wird durch ECO ersetzt. Dieses enthält zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen, wie beispielsweise Solaranlagen oder Wasserkraftwerken. Die Stromprodukte VARIA, ein jährlich wechselnder Strommix aus verschiedenen Energiequellen, und REGIOSTROM mit erneuerbarem Strom aus der Region bleiben unverändert. Das Produkt ÖKOMIX wird mangels Nachfrage eingestellt. Ab 2026 vereinfacht StWZ zudem auch die Tarifstruktur und führt neu nur noch drei Tarifkategorien. Die bisherigen Tarife und Bezeichnungen werden zusammengefasst und durch «Haushalt und Gewerbe» (Niederspannung bis 50‘000 kWh), «Gewerbe & Industrie» (Niederspannung ab 50‘000 kWh) und «Industrie» (Mittelspannung) ersetzt. Diese Bezeichnungen erscheinen künftig auf der Rechnung, im Preisblatt sowie in der Kundenkommunikation. Die aktuellen Tarifblätter stehen unter hier zur Verfügung.
Infoveranstaltung zu den Neuerungen
Um transparent über die bevorstehenden Neuerungen zu informieren und Fragen zu beantworten, findet am 10. November 2025 um 18.00 Uhr eine Infoveranstaltung im BZZ statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.