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StWZ Energie AG
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Energiemärkte spielen verrückt – aber wieso?

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Die Energiepreise, unter anderem jene für Gas und Öl, sind stark steigend. Da in Europa nach wie vor gegen 50 Prozent der Primärenergie für die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen stammt (Gas und Kohle), treiben diese auch die Strompreise massiv in die Höhe. Einer der Hauptgründe für die steigenden Energiepreise ist der Russland-Ukraine-Krieg. Russland ist für viele Länder in Europa Hauptlieferant von Erdgas, liefert zudem auch Öl und Kohle. Auf die politische Lage in Osteuropa reagieren die Energiemärkte dementsprechend nervös.

Das Wort «Embargo», also ein Importstopp seitens EU für das oben angesprochene Gas oder Öl aus Russland, ist seit längerem ein grosses Thema. Demzufolge stellt sich die Frage der Versorgungssicherheit in Europa und speziell auch der Schweiz. «Die aktuelle Heizperiode scheint gesichert – doch wie es im Oktober 2022 aussieht, kann momentan niemand abschliessend sagen», erklärt Erwin Limacher, Leiter Kundenservice von StWZ. Falls die EU tatsächlich ein Gas-Embargo beschliesst, hätte dies weitreichende Folgen – auch für die Schweiz. Die Schweiz ist zwar mit der Nord-Süd-Anschliessung an Italien sehr gut ins europäische Gasnetz eingebunden. So wäre es in einer Notsituation denkbar, Gas anstatt aus dem Norden, von unserem südlichen Nachbarn zu beziehen. Dennoch könnten die EU-Staaten einen Export-Stopp beschliessen, womit Drittstaaten wie die Schweiz keine Gas-Lieferungen mehr erhalten würden. Denn: Die Schweiz hat keine direkten Lieferverträge mit Russland, sondern bezieht ihr Gas auf dem europäischen Markt. Leere Gasleitungen hätten auch in der Schweiz grosse Auswirkungen, denn rund 20 Prozent der Haushalte heizen mit Gas. Hinzu kommt Gas, das in der Industrie eingesetzt wird. Entsprechend arbeiten der Bundesrat und Vertreter der Gaswirtschaft mit Hochdruck daran, für die kommende Heizperiode alternative Lösungen zum russischen Erdgas zu finden.

Im Gegensatz zu der Versorgungssicherheits-Frage geht die Preisproblematik nicht alleine auf die politische Situation in Russland und der Ukraine zurück. Diese Preistendenz zeichnet sich bereits seit dem letzten Quartal 2021 ab. «Bei den Gaspreisen lagen die Hauptgründe darin, dass die Gasspeicher für den Winter in Europa erst zu knapp 50 Prozent gefüllt waren, Flüssiggas, welches mittels Schiffen transportiert und in die Gasleistungen eingespiesen wird,  vor allem in den asiatischen Raum floss, Russland weniger lieferte, europäische Gasplattformen pandemiebedingt noch in Revision waren und hohe Gasmengen für die Stromproduktion eingesetzt wurden», erklärt Limacher. Diese Situation schien sich am Anfang des Jahres 2022 langsam zu entschärfen.

Doch dann kam der Einmarsch von russischen Truppen in die Ukraine und damit noch mehr Unsicherheiten auf dem Energiemarkt: «Strom, Gas und Öl sind noch einmal teurer geworden. Hinzu kommt, dass sich auch die europäischen CO2-Preise sehr volatil verhalten», erläutert Limacher. Steigen auch die CO2-Preise nachhaltig an, wirkt sich das zusätzlich verteuernd auf die fossilen Energieträger und somit auf den daraus produzierten Strom aus – Stichworte Gas- und Kohlekraftwerke.

Aufgrund der aktuellen Preissituation, zeichnen sich weitere Preissteigerungen für die Gaskunden ab. Bereits klar ist hingegen, dass die Stromkunden mit einer deutlichen Preissteigerung per 1. Januar 2023 rechnen müssen. Der genaue Umfang der jeweiligen Preisanpassungen ist jedoch noch unklar.

Weitere Informationen zum russischen Erdgas finden Sie in diesem FAQ.